Amateur wie Pro – man spricht auch schwedisch
Für die 54 Professionals am Swiss Seniors Open ist es nicht ganz einfach. Einerseits müssen sie sich auf ihr Spiel konzentrieren, um möglichst gute Scores herauszuspielen. Andererseits bildet jeder von ihnen mit einem Amateur oder einer Amateurin ein Team im Rahmenwettbewerb, dem Alliance-ProAm. Finden die Profis noch ein bisschen Zeit, sich um ihre eventuell hilfesuchenden Mitspieler zu kümmern? Die Antwort ist eindeutig: ja. Die Spieler auf der Ü50-Tour sind gesellig, freundlich, für vieles zu haben.
Besonders gut hatte es Mikael Fernström. Er ist Schwede, genau wie der Profi im Team, Jarmo Sandelin, ein Spieler aus Europas Ryder-Cup-Mannschaft von 1999. Die beiden kennen sich, seit sie in Bulgarien zufällig im selben Team ein herkömmliches ProAm bestritten. Heute treffen sie sich gelegentlich in Stockholm, wo beide herkommen, zum Zmittag. «Jarmo ist ein ganz feiner Kerl», sagt Mikael Fernström. Dass sie an diesem Wochenende in Bad Ragaz ein Zweierteam bilden, hat sich geradezu aufgedrängt. Denn Fernström ist hier ein halber Einheimischer.
Als 20-Jähriger kam Fernström als Unihockeyspieler zu Rotweiss Chur, das später mit Torpedo Chur im heutigen Chur Unihockey aufgegangen ist. Schweden ist die mit Abstand beste Unihockey-Nation, Fernström war im Schweizer Unihockey einer von zahlreichen Söldnern aus Skandinavien. Heute spricht Mikael Fernström einen unüberhörbaren, schönen Bündner Dialekt, denn nach seiner Aktivzeit ist er in Chur geblieben. Er ist Direktor der Hotels Sommerau, Mitglied im Golfclub Domat/Ems und unterstützt als Sponsor die Churer Unihockey-Bewegung – auch die Frauen (Piranha Chur). Fernström und Sandelin haben die Zeit vor dem Swiss Seniors Open gut genutzt. Am Dienstag beispielsweise spielten sie eine freundschaftliche Runde in Domat/Ems.
Franz Allenspach war in ihrem Bunde der Dritte. Allenspach und Fernström sind gute Freunde. Die beidem Alliance-ProAm-Runden absolvieren sie im selben Flight. Auch Allenspach konnte von seinem Pro nur Gutes sagen. Es war Costantino Rocca. Als er auf der zweiten Platzhälfte in ein kleines Tief geriet, wurde er vom leutseligen Italiener aufgebaut, auch mit ein paar technischen Tipps. Auf diese Weise wird das Turnier nicht nur für die Profis ein Erlebnis, sondern ebenso für die Amateurinnen und Amateure.