Der Golfer-Jahrgang 1969
Noch ein Jahr warten, dann vollendet Phil Mickelson das 50. Lebensjahr. Noch knapp sieben Jahre warten, dann wird auch Tiger Woods in die immer länger werdende und höchste Prominenz umfassende Liste der Ü50-Professionals aufgenommen… Doch auch der Jahrgang 1969 brachte Weltklasse-Golfer und Major-Sieger hervor, die 2019 zu «Senioren» werden.
Wer nur gerade darauf wartet, die Allergrössten der Neuzeit auf den Senioren-Tours, und vielleicht eines Tages am Swiss Seniors Open in Bad Ragaz, erleben zu können, verpasst die Gegenwart. Er verpasst, dass Jahr für Jahr Golfer mit klangvollen Namen zu der Gemeinde der Ü50-Spieler stossen.
Im Jahr 1969 wurden eine Reihe erstklassiger Golfer geboren. Sie bekommen im Lauf dieses Jahres das Startrecht auf den Circuits der Senioren. Zu ihnen zählen:
- Ernie Els. Der Südafrikaner gehört mit vier Titeln an Majorturnieren – er gewann je zweimal das US Open und das British Open (zuletzt 2012) – zu den erfolgreichsten noch aktiven Golfern. Die Eleganz und die scheinbare Leichtigkeit des Schwungs trugen ihm den Beinamen «The Big Easy» ein. Einen seiner Siege errang er in der Schweiz, am European Masters 2003 in Crans-Montana.
- Angel Cabrera. Das argentinische Kraftpaket gehört zu den wenigen Golfern, die auf der US PGA Tour mehr Majors als «normale» Turniere gewonnen haben. In seinen besten Zeiten triumphierte der Longhitter am US Open 2007 und am US Masters 2009. Daneben entschied er auf der amerikanischen Tour nur noch ein weiteres Turnier (2014) für sich.
- Retief Goosen. Der burische Name ist nicht jedermann geläufig. Als Goosen noch ein Nobody mit Talent war, nannte eine deutsche Nachrichtenagentur den Südafrikaner einmal Raynet Gusen. Nach dem Juni 2001 konnte dies nicht mehr passieren. Damals siegte er am US Open nach einem Stechen über eine Runde gegen den Amerikaner Mark Brooks. 2004 doppelte Goosen am US Open nach. In jener Zeit war er für viele Experten der Golfer mit dem idealen, ökonomischsten Schwung, vor Ernie Els und deutlich vor Tiger Woods.
- Michael Campbell. Der Neuseeländer, ein Maori, figuriert seit dem US Open im Juni 2005 – er verwies Tiger Woods auf den 2. Platz – auf der Liste der Majorturnier-Sieger. Dennoch: Campbell hat sehr wenig aus seinem immensen Talent gemacht. Seine Einstellung zum Golfsport hätte ernsthafter sein können. Aber manchmal monate- oder jahrelang vernachlässigte er seinen Körper und das Training, indem er lieber weltlichen Dingen nachging. Trotzdem wäre es toll, wenn die Fans in Bad Ragaz die Ausnahmeerscheinung Michael Campbell einmal aus der Nähe sehen könnten.
- Paul Lawrie. Wie die Jungfrau zum Kind kam der Schotte 1999 zum Sieg am British Open in Carnoustie an der schottischen Ostküste. Jean van de Velde war der designierte Champion, aber der Franzose erlebte am 18. Loch der Schlussrunde mit einem unvergesslichen Triple-Bogey ein Desaster. Lawrie ging aus dem anschliessenden Dreier-Stechen, an dem nebst Lawrie und Van de Velde auch der Amerikaner Justin Leonard mittat, als Sieger hervor.
- Robert Karlsson. Blond, mit kantigem Gesicht, 198 Zentimeter gross: Robert Karlsson ist der schwedischste Schwede unter den Golfern mit Rang und Namen. Viele werden ihn noch aus dem Ryder Cup kennen, andere als Sieger des European Masters in Crans-Montana 2002.