Ein Startschuss für Gary Orr

Mit dem 11. Mai 1967 als Geburtstag ist Gary Orr einen Tag jünger als Jarmo Sandelin und somit der jüngste Spieler, der heuer erstmals in Bad Ragaz mittun kann - und tatsächlich auch dabei ist.

Es ist noch nicht so lange her, dass der Schotte aus Helensburgh, dem 40 Kilometer nordwestlich von Glasgow gelegenen Küstenstädtchen, seine besten Zeiten auf der PGA European Tour erlebte. Im Jahr 2000 siegte er zunächst im Februar am Portugal-Open in Portimão, einen Schlag vor dem ebenfalls in Bad Ragaz abschlagenden Ryder-Cup-Spieler Phillip Price aus Wales. Im August desselben Jahres doppelte Orr am noch besser besetzten British Masters in Newcastle nach. Diesmal distanzierte er den Schweden Per-Ulrik Johansson, einen weiteren Spieler mit Meriten aus dem Ryder Cup, um zwei Schläge. 2000 war Orrs mit Abstand bestes Jahr; in der europäischen Jahreswertung belegte er den 10. Platz.

Gary Orr galt seit dem Wechsel zu den Professionals 1988 als Spieler mit hohem Potenzial. Er konnte es jedoch auch an den vier Majors nie zum Tragen bringen. In nur zehn Starts an den grossen Turnieren zwischen 1993 und 2009 brachte er es zweimal in die Preisgeldränge: 2000 als 41. des von Nick Faldo gewonnenen British Open und 2001 als 74. des US Open, an dem der Südafrikaner Retief Goosen triumphierte.


In Bad Ragaz erlebt Gary Orr die Feuertaufe bei den Ü50-Golfern. Er hätte schon ab dem 21. Juni am Turnier in finnischen Linna starten können, jetzt wird er aber in der Schweiz den Einstand geben.

Die Karriere hätte besser verlaufen können, wenn Gary Orr von sporadisch wiederkehrenden Rückenproblemen verschont worden wäre. Bei den Senioren strebt er den Erfolg mit aller Macht ab. Er spielt grundsätzlich auf dem europäischen Circuit, aber er liebäugelt daneben mit dem nicht einfach zu vollziehenden Wechsel auf die lukrative Tour in den USA, zu den sogenannten PGA Tour Champions. Vielleicht kann der Schotte für sich schon in dieser Woche den Startschuss zu einer erfreulichen zweiten Karriere abfeuern.

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