Hausaufgaben für André Bossert

André Bossert wird in der 2. und der 3. Runde des 21. Swiss Seniors Open in Bad Ragaz einiges zu tun haben. Der 53-jährige Zürcher, der auf der europäischen Seniorentour mittlerweile jeden Platz auf dem Podest mindestens einmal bestiegen hat, liegt nach dem Auftakt acht Schläge hinter den gemeinsam führenden Mark Mouland, Andrew Oldcorn und Clark Dennis.

André Bossert, im vergangenen September Sieger des Turniers im englischen Woburn, musste nicht lange zögern, wenn man ihn für die Ursachen für die für seine Verhältnisse mässige Runde von 71 Schlägen (1 über Par) befragte: "Ich bin gerade jetzt ein bisschen enttäuscht. Das Putting war schlecht.“ Ihm fielen auf Anhieb fünf Putts ein, die ihm Birdies hätten einbringen können, bei denen aber in der Ausführung wenig stimmte. "Ein paarmal las ich die Linie falsch, ein paarmal stimmte der Speed nicht. Ich gehe heute Abend noch aufs Putting Green."

Bossert wäre aber nicht Bossert, wenn er nicht am Wochenende alles unternehmen würde, um vom 31. Zwischenrang möglichst weit nach vorne zu kommen. Die Ereignisse des Turniers 2015 beispielsweise dürfen ihm Mut machen. Damals blieb er sogar während zwei Runden hinter den eigenen Erwartungen, bevor ihm mit 61 Schlägen am Schlusstag ein Exploit gelang. Die fabelhafte Leistung bedeutete die Egalisierung des Platzrekords und beförderte Bossy unter die Top 10, auf den 8. Platz. "Es gehört zu meiner Geschichte an diesem Turnier, dass ich immer eine Runde nicht gut spiele. Diese Runde ist für dieses Jahr vorbei. So werde ich auch diesmal kämpfen. Ich gebe nie auf. Nie."

Hole-in-one für Atlevi alias Persson

André Bossert wurde Zeuge, wie in seinem Flight Magnus P. Atlevi am 17. Loch mit einem Schlag einlochte. Hole-in-one! Der 51-jährige Südschwede benötigte für den perfekten Schlag an dem offiziell mit 170 Metern vermessenen Loch nur gerade ein Eisen 8. Dank dem Kunststück konnte Atlevi, der dreimal auf der Challenge Tour, aber nie auf der PGA European Tour gewonnen hatte, den Rückstand auf die Führenden in engen Grenzen halten. Die Differenz von drei Schlägen ist wettzumachen. Experten erinnern sich möglicherweise an einen schwedischen Profi namens Magnus Persson. Dieser Spieler nahm nach der Heirat den Nachnamen seiner Frau an. Jetzt heisst er Magnus P. Atlevi. P. ist der Rest der Erinnerung an Persson.


Während der Schotte Oldcorn und der Waliser Mark Mouland auf der PGA European Tour drei respektive zwei Siege errangen, ist der 51-jährige Amerikaner Clark Dennis als Dritter der Führenden vorderhand auf dem europäischen Ü50-Circuit wenig bekannt. In den USA hatte er ein paar Majors gespielt. Herausragend war der 6. Platz an dem von Ernie Els gewonnenen US Open 1994.

Bei seinem allerersten Start in Bad Ragaz hat sich der 63-jährige Simbabwer Gentleman Mark McNulty in eine vorzüglich Position gespielt. Seine Runde mit je drei Birdies auf den ersten und den zweiten neun Löchern war makellos. Mit 16 Siegen auf der grossen Europa-Tour zwischen 1979 und 2001 gehört McNulty zu den markantesten Figuren, die jemals in Bad Ragaz abgeschlagen haben.

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