Noch eine Chance für André Bossert
Auf seinen ersten Heimsieg auf der Senior Tour kann André Bossert nach der 2. Runde des Swiss Seniors Open nicht mehr hoffen. Das Ziel des Zürchers für die Schlussrunde vom Sonntag ist deshalb ein anderes: ein möglichst niedriges Score und eine möglichst deutliche Verbesserung im Klassement.

"Bossy" spielte am Samstag zwei Schläge besser als in der Auftaktrunde, aber mit dem Gesamtergebnis von Par liegt er im fünften Sechstel der Zwischenrangliste. Vieles erinnert bisher auf den Auftritt vor zwei Jahren, als Bossert ähnlich verhalten anfing und sich mit dem Platzrekord von 61 Schlägen (9 unter Par) in den 8. Rang verbesserte.

Die Besten sind dem Zürcher nach zwei Runden deutlich entrückt. Der Waliser Mark Mouland führt das Feld mit 12 unter Par an. Ihm folgen vier Profis mit jeweils drei Schlägen Rückstand: der amerikanische Titelverteidiger und zweifache Ragazer Champion Tim Thelen, der Engländer Paul Wesselingh (Sieger 2013), der wenig bekannte Amerikaner Clark Dennis und der Schotte Andrew Oldcorn.

Nur zu gerne würde Bossert seinen auch am Samstag in Scharen angerückten Fans am Heimturnier sein bestes Golf zeigen, wie er es beispielweise bei seinem Senior-Tour-Sieg im englischen Woburn im letzten September gezeigt hatte. Aber er kann es sich nicht aussuchen. "Aber es ist schon fantastisch", sagte er nach dem zweiten Umgang. "Ich hatte heute schon wieder eine irrsinnig gute Unterstützung, und dies trotz meines mittelmässigen oder schlechten Ergebnisses am ersten Tag." Bossert wird am Sonntag noch einmal alles versuchen. "Ich will einfach noch eine gute Runde spielen. Wenn ich schon früh drei oder vier unter Par liege, wird es vielleicht noch ein paar Zuschauer mehr anziehen." Pessimismus hört sich anders an.

André Bossert ist nicht der Professional, der über Verletzungen und Bobos zu jammern pflegt. Und so schiebt er die Leistung der zweiten Runde nicht auf die Verstauchung im linken Fuss, die er sich letzte Woche zugezogen hat. Beim Aufwärmen spürte er die Blessur wieder - und danach den ganzen Tag immer wieder. "Sicher ist es nichts Schlimmes" sagte er. "Und sicher hat die mässige Runde nichts damit zu tun. Auf der Runde waren ein paar Annäherungsschläge mit den Wedges nicht gut. Vielleicht hing es damit zusammen, dass ich die Gewichtsverlagerung auf das linke Bein nicht ausführen konnte, ohne dass ich es spürte."