Der Botschafter, ein Gesicht zum Turnier

Als Botschafter des Swiss Seniors Open repräsentiert André Bossert das Turnier im In- und Ausland. «Das macht mich stolz», sagt «Bossy» und verrät, welche Aufgaben er mit dieser Botschafterrolle verbindet.

Seit 2016 ist André Bossert Botschafter des Swiss Seniors Open sowie des Grand Resort Bad Ragaz. Der 58-jährige Zürcher ist ein Glücksfall für die Ragazer Veranstalter, denn «Bossy» ist bis dato der erfolgreichste und bekannteste Schweizer Golfprofessional überhaupt. Er hat auf der European Tour (heute: DP World Tour), der Challenge Tour und der Legends Tour der Über-50-Jährigengewinnen können und war der erste Playing Professional mit Schweizer Pass, der von einer breiteren Öffentlichkeit wahrgenommen wurde. Was also lag näher für die Veranstalter des Swiss Seniors Open in Bad Ragaz, als diesen  Schweizer als Turnierbotschafter zu verpflichten?

Bekanntes Gesicht, gutes Image
Einen Tag nach seinem 50. Geburtstag hatte Bossert im November 2013 in Taiwan seinen Einstand bei den «Senioren» gegeben, im darauffolgenden Juli dann die vielbeachtete Bad-Ragaz-Premiere des Zürchers. Lange dauerte es nicht, bis André Bossert beim Swiss Seniors Open die Nachfolge von Maurice Bembridge als Turnierbotschafter angetreten hat. Anders als Bembridge – der gebürtige Engländer hat die Briten viermal im Ryder Cup vertreten und lebt seit drei Jahrzehnten in St. Gallen –, ist Bossert in der Schweiz nicht nur Golf-Insidern sondern einem breiten sportinteressierten Publikum bekannt. Diese Bekanntheit ist die wohl wichtigste Voraussetzung, um eine Botschafterrolle ausfüllen zu können. «Es braucht eine gewisse Bekanntheit», bestätigt Bossert. «Die Menschen müssen eine Person kennen.»

Eine weitere Voraussetzung ist ein gutes Image, «denn das Image des Botschafters überträgt sich automatisch auf das Event oder die Institution, welches bzw. welche den Botschafter engagiert», sagt Bossert. Beim grossgewachsenen Zürcher ist dies sicher kein Problem, «Bossy» ist in der Schweizer Golfszene ausserordentlich beliebt. Der stets korrekt auftretende und gewissenhafte Professional ist auch bei Sponsoren gefragt – «wenn ich hinter einer Sache stehen kann, übernehme ich gerne auch die Botschafter-Rolle, so wie in Bad Ragaz», erklärt er.

Repräsentieren und Auskunft geben
«Die Hauptaufgabe eines Turnierbotschafters ist es, das Event zu repräsentieren. Ich muss voll hinter diesem Turnier stehen – und dieses auch promoten», sagt Bossert. Der Turnierveranstalter dürfe ihn dafür mit Repräsentationsaufgaben eindecken, denn «als Botschafter bin ich nach aussen hin eines der Gesichter des Turniers». Wie sehr, werde ihm jeweils bewusst, wenn er in der Schweiz oder im Ausland mit Menschen spreche und dabei sehr schnell das Stichwort «Swiss Seniors Open» falle. «Viele Menschen sagen dann‚ wir sehen uns in Bad Ragaz», so Bossert. «Während der Turnierwoche in Bad Ragaz habe ich mehr Präsenzzeit als bei normalen Turnieren, bin bei allen Preisverteilungen, offiziellen Abendessen und am Dienstag bei der Clinic im GC Heidiland dabei.» Das sei «pretty cool», sagt Bossert, vor allem aber sei er stolz, Botschafter «eines der besten Turniere, das wir auf der Legends Tour haben, und eines der besten Resorts der Welt» zu sein.

Rund um den Globus würden Playing Professionals beim Stichwort «Swiss Seniors Open» auf ihn zukommen. «Ich werde laufend von Ü50-Pros angesprochen und um eine Einladung zum Swiss Seniors Open oder um Reiseinformationen für Bad Ragaz gebeten.» Bei Wild-Card-Anfragen verweist der Botschafter an den OK-Präsidenten des Turniers. «Ralph Polligkeit fragt mich vor der Wild-Card-Vergabe jeweils, welche Spieler zu diesem Turnier passen könnten», freut sich Bossert. «Der Entscheid über Wild Cards ist allerdings nicht Aufgabe des Botschafters. Das aktive Zugehen auf Spieler mit grossen Namen dagegen schon», so Bossert. Bei Senior-Majors spreche er ehemalige Major-Sieger und Ryder-Cup-Spieler an, erzähle ihnen von Bad Ragaz und lade sie ein, in die Schweiz zu kommen.

Mit Justin Bieber im Men’s Locker
Als Turnierbotschafter nimmt er auch zusätzliche Medientermine wahr – sowohl im Vorfeld des Turniers, wie auch während der Turnierwoche. Ausserdem steht er beim Medientag vor dem Turnier den Journalisten Red’ und Antwort und erteilt eine kurze Clinic. Lachend erinnert sich Bossert an den Medientag 2017: «Ich hatte mit einem Wettbewerbsgewinner gespielt; dieser bat mich im Eingang zum Clubhaus sein Poloshirt zu unterschreiben. Ein junger Mann kam dazu und hielt mir seinen tätowierten Arm hin – er wolle auch ein Autogramm. Ich habe abgewunken und er ging weiter. Umgehend klärten mich die Umstehenden auf, das sei Justin Bieber gewesen! Im Locker traf ich Bieber wieder, wir kamen dort ins Gespräch und plauderten über Golf und das Swiss Seniors Open.»

 

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